Interview mit Claustrophobia Berlin
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Interview mit Claustrophobia Berlin

Diesmal geht unser Dank an Anna und Boris von Claustrophobia Berlin, welche uns für ein kurzes Interview zur Seite standen. Da wir auch eingeladen wurden eines der Spiele zu testen, werdet ihr in den nächsten Tagen auch noch einen neuen Erfahrungsbricht zu "Vault 13" bekommen

Wer seid ihr und seit wann gibt es euch?

Claustrophobia ist eine internationale Community von sogenannten Fluchtspielen. Die ersten Claustrophobia-Räume sind 2013 in Moskau erschienen und so beliebt geworden, dass die Gründer ganz viele Anfragen von den Menschen bekommen haben, die solche tollen hochtechnologischen Quests auch anbieten wollten. Heute existieren über 60 Teams unter der Marke Claustrophobia, die über 100 Questräume in Europa und Asien gebaut haben. Die meisten arbeiten über Franchise, aber nicht alle.

Claustrophobia in Berlin ist ein Projekt von den Claustrophobia-Gründern. Wir haben gedacht, dass so eine lebendige, angesagte und hochentwickelte Stadt wie Berlin, die wir alle lieben, Claustrophobia-Quests braucht. Das Projekt ist im Herbst 2014 gestartet und im Mai 2015 haben wir den ersten Questraum im Einkaufszentrum Alexa am Alexanderplatz eröffnet.

Was hat euch dazu bewogen, ein Live Escape Game aufzumachen?

Wie wir schon erwähnt haben, sind alle Mitglieder von unserem Team echte Fans von den Quests in der Realität. (Wie versuchen #den Begriff Escape Room zu vermeiden, weil wir glauben, dass Claustrophobia mehr als Fluchtspiele anbietet.) Zudem sind wir, Anna und Boris, Fans von Berlin. Also haben wir uns dazu entschieden, unsere zwei größten Leidenschaften zu vereinen.

Was ist euer persönlicher Lieblingsraum?

Hier teilen sich unsere Meinungen.

Boris: Als ich vor ungefähr einem Monat in Moskau war, habe ich es geschafft, in einen der neusten Claustrophobia-Quest-Rooms reinzukommen - "Ich, Roboter". Das ist die beste Quest in Fragen Design und Technologie, die ich bisher gespielt habe. Die Story ist auch sehr gut durchdacht, nicht zu kompliziert, aber sehr mitreißend. Unsere 48 Minuten, was nicht so wenig Zeit für ein Profi-Team ist, sind wie im Fluge vergangen.

Anna: Es ist schwer zu sagen. Ich war seit einem halben Jahr nicht mehr in Moskau, wo ständig neue Quests eröffnet werden, und habe wohl viel Spannendes verpasst. Einer von unseren Claustrophobia-Kollegen hat zum Beispiel die Quest "Weißer Raum" eröffnet, wo die Oculus Rift benutzt wird. Das würde ich gerne sehen.

Meine bisherige Lieblingsquest ist "Odyssee im Weltraum". Wir haben diese ein wenig verbessert und machen den Raum bald auch in Berlin auf, dann kann ich täglich spielen!

Was die anderen, nicht "klaustrophobischen" Quests angeht, haben "Go West" vom Team "The Room" und "Hackers Home" vom Team "Exit" Spaß gemacht. Eigentlich entsteht der ganze Eindruck nicht nur vom Raum an sich, sondern auch von der Stimmung und den Mitspielern. Deswegen ist es schwer eine objektive Einschätzung zu geben.

Meine ganz persönliche Lieblingsquest ist jedoch noch nicht gebaut worden. Es gibt ein halbfertiges Drehbuch in meinem Ordner "Irgendwann": Es soll ein magischer Kinoraum mit surrealistischer Logik und gruseligen Effekten aus den Filmen von David Lynch werden. Und wie es mit jeder Geschmackssache ist, wird es außer mir wahrscheinlich keiner mögen.

Wo und in welchen Situationen fallen euch die besten Ideen für neue Szenarien ein?

Wie jedes kreatives Produkt, nimmt das Drehbuchschreiben viel Reifezeit in Anspruch. Das Gehirn arbeitet ständig und überall, egal ob man unterwegs ist, Abendessen kocht oder in einem Berliner Club abhängt. Natürlich ist ein Brainstorming mit den Kollegen am besten. Wenn man sich mehrfach für ein oder zwei Stunden konzentriert, dann kommt etwas Wertes raus.

Was antwortet ihr auf die Frage, warum man unbedingt mal ein Escape Game spielen sollte?

Vielleicht klingt es komisch, aber ich bin nicht der Meinung, dass alle das probieren sollten. Wenn jemand von der Idee nicht von Anfang an begeistert ist, lohnt es sich auch nicht. Obwohl - es gibt unter meinen Freunden viele Zweifler, die am Anfang so einer Art von Unterhaltung keine Begeisterung entgegen bringen konnten und jetzt die neuen Claustrophobia-Quests kaum erwarten können.

Was war das witzigste Erlebnis mit euren Besuchern?

Die witzigsten Erlebnisse können wir leider nicht verraten, weil diese für jene, die noch nicht gespielt haben, Rätsel-Spoiler wären. Eine Geschichte können wir aber teilen. Einmal hat bei uns ein Team die Quest "Museum für moderne Kunst" gespielt. Um ein Rätsel zu lösen, musste man dort eine bestimmte Handynummer anrufen. Das Team hat aber eine falsche Nummer gewählt, eine echte Person erreicht und ihr mitgeteilt, dass sie ein Museum berauben wollen und um Hilfe bitten. Zum Glück wurde das Missverständnis rechtzeitig ohne Polizeieinsatz aufgeklärt.