Vault 13 - Erfahrungsbericht zu Claustrophobia Berlin
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Vault 13 - Erfahrungsbericht zu Claustrophobia Berlin

Unser Gastautor Felix Neumann wurde von Claustrophobia Berlin auf ein Testspiel eingeladen. Seine Erfahrungen könnt ihr hier nachlesen

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Viel musste nicht zu unserer Einweisung gesagt werden, denn in diesem Escape Game ist alles erlaubt. Und schon fanden wir uns in "The Vault 13" wieder, einem düsteren Endzeit-Szenario mit nur einem Ziel: irgendwie da raus zu kommen, koste es, was es wolle!

Gemeinsam mit drei anderen erfahrenen Escape-Gamern stand ich also in dem düsteren Raum mit seinen rostigen Wänden; in spärlicher Notbeleuchtung prüften wir unsere Lage. Das Setting könnte aus Metro 2033 oder Fallout stammen: eine atomare Katastrophe zwang die Menschheit dazu, ins Dunkel zu flüchten und Jahrzehnte unter der Erdoberfläche zu verbringen. Doch heute ist endlich der Tag gekommen, an dem wieder ein Mensch seinen Fuß ans Tageslicht setzen kann! Zuvor aber müssen Anlagen überwunden werden, die dazu gemacht sind#, nie wieder jemanden nach draußen zu lassen.

Und das spürte ich in jeder Minute dieses spannungsgeladenen Spiels! Während in anderen Escape Games die Hälfte des Szenarios gar nicht angerührt werden soll, muss hier zerstört, aufgebrochen und auseinandergenommen werden. Und das ist wirklich knifflig, hier ist gutes Teamwork gefragt, ständiges miteinander Reden und auch einmal den anderen ranlassen, wenn man selbst nicht weiterkommt. Diese Herausforderung allein schon ist blanker Nervenkitzel!

Wenn doch mal alles nicht hilft, hilft der Guide von Claustrophobia gern – doch im Gegensatz zu anderen Escape Games nur auf explizite Nachfrage. Beschenkt wird hier niemand mit Tipps, denn der Anspruch ist in diesem Szenario Teil des Konzepts. Und so kommt es auch, dass wir, die wir andernorts schon Bestzeiten aufgestellt hatten, hier geschlagene 50 von 60 Minuten benötigten. Nicht schlimm, wurde uns gesagt, das ist echt gut. Klasse!, sagte ich mir – und mal ehrlich, selbst, wenn wir es nicht geschafft hätten.

Denn das Spiel ist wirklich kreativ gestaltet und schon an sich ein Erlebnis. Hier zeigt sich der Vorteil des Claustrophobia-Netzwerks, das international für wirklich gute und äußerst ideenreiche Escape Games steht (in diesem Blog gibt’s auch ein Interview mit den Machern). Selten gab es so viele verschiedene Mechanismen, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen, und selten so filmreife Kulissen. Die Lösungswege sind oftmals wirklich unerwartet: Kein einziger Schlüssel ist einzusammeln, um ans Ziel zu kommen; das wäre den Machern bei weitem zu einfach. Ihr Anspruch, keine Art von Rätsel doppelt zu verbauen, sorgt für eine Menge Spaß.

Zu viert fühlten wir uns in dem Spiel wirklich gut aufgehoben, doch auch zu zweit lässt es sich bewältigen, und dann vielleicht sogar noch eine Spur atmosphärischer. Wie erwähnt zahlt es sich aus, wenn die Spieler gut miteinander funktionieren und sich gut koordinieren können, denn manche Rätsel sind allein einfach nicht zu schaffen. Wer eine gute Portion Freude am Düsteren hat, kommt hier noch zusätzlich auf seine Kosten. Alles in allem – wie wirklich jeder von uns fand – ein absolut gelungenes Spiel, in das viel Liebe gesteckt wurde und bei dem auch Escape-Game-Kenner voll auf ihre Kosten kommen.

Übrigens ist Claustrophobia Berlin, im Alexa am Alexanderplatz gelegen, super zu erreichen. Nix wie hin also, denn für mich ist "The Vault 13" ein klarer Tipp!